JANUAR 2013
Kamasu Livingston ist 39 Jahre alt. Ein Mann mit Erfahrung in vielen Branchen.
Wie viele Menschen in Kalifornien, ist er eigentlich Schauspieler, der noch auf seinen Durchbruch wartet. Er arbeitet deshalb öfter als Model oder als Stuntman. Hin und wieder spielt er einen Polizisten in US-Serien. Und dabei hat er zum Beispiel gelernt, wie man Handschellen anlegt, fachmännisch.
Kamasu ist ein Mann mit vielen Talenten. Neuerdings hat er einen weiteren Job, der nur am Rande mit Schauspielerei zu tun hat. Er ist Experte für DriveNOW, für das Car-Sharing-Programm von BMW in San Francisco. Von ihm haben wir gelernt, wie schön es sein kann, keinen Sprit zu verbrauchen - dahinzugleiten, fast lautlos, nur von Elektrokraft getrieben. Und wie schön es sein kann, kein Automobil zu besitzen. Keine Anzahlung, keine Leasingraten, keine Steuern, keine Versicherung, keine Inspektion.
Trotzdem kann man stilvoll unterwegs sein. Mit einer "driving machine" aus dem Carpool der Elektromodelle in San Francisco. Die weissen Sondermodelle aus Bayern schaffen mit Batterie 80 bis 100 Meilen, bevor sie wieder an die Steckdose müssen. Die Kosten - im Programm der Elektro-Fahrer - sind überschaubar. Für eine Fahrt zum Flughafen werden 12 Dollar digital abgerechnet. Die gleiche Strecke mit dem Taxi kostet 50 Dollar. Dazu kommt das feeling. Es ist wie so oft in Kalifornien: amazing.
Landgang:
der Autor und
sein mongolischer
Fahrer
MAI 2012
Es war wieder so ein Tag, an dem keine Zeit blieb, das Hemd in die Hose zu stecken.
Da standen sie, im milden Wind der mongolischen Steppe. Auf seltenen Erden. Oder auf Kupfer, wahrscheinlich auf Gold.
Es war der Moment, in dem er sich entschloss, das ferne Land in vielen kleinen Geschichten der westlichen Welt bekannt zu machen. Doch zunächst musste er husten.
Peking war schon ein Desaster. Wieder ein Sandsturm aus der Wüste Gobi. Aber in Peking wird immer gehustet. Besonders laut husten die Taxifahrer, auch wenn kein Sandsturm ist. Dies tagelang erleben zu müssen, hatte zu einem rapiden Alterungs-Prozess geführt. Der Autor wirkte müde.
Die Mongolei ist eine seltene und seltsame Erde. Eine Gesellschaft, in der Mittelalter und Neuzeit zusammentreffen. Ein reiches Land, neuerdings. Eine Schatzkammer voller Rohstoffe, die man nur heben muss. Trotzdem: in Ulan Bator leben fast 50 Prozent der Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Wie ist das möglich ? Bilden hier Moderne und Mittelalter wirklich eine glückliche Verbindung ? Die Menschen in der Mongolei sind jedenfalls angekommen in der globalen Welt, mitten im 21. Jahrhundert...